Parodontologie – Frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung

Ist Ihr Zahnfleisch geschwollen oder gerötet?
Tut Ihnen das Zahnfleisch beim Zähneputzen weh?
Haben Sie eine Neigung zu Zahnfleischbluten?
Sind Zähne in der Vergangenheit gewandert oder haben sich Zahnlücken gebildet?
Erscheinen Ihre Zähne länger oder sind sie gelockert?
Haben Sie in jungen Jahren bereits einen wackelnden Zahn verloren?
Sehen Sie an Ihren Zähnen oft einen verfärbten Belag (Plaque/Zahnstein)?
Leiden Sie unter Mundgeruch oder haben Sie einen komischen Geschmack im Mund festgestellt?
Haben Sie empfindliche Zahnhälse und gelegentliche Schmerzen?

Bitte sprechen Sie mit uns, wenn Sie eine dieser Fragen mit JA beantworten müssen. Gerne untersuchen und beraten wir Sie dann sorgfältig, um entscheiden zu können, welche Art und welchen Schweregrad der Parodontitis (Parodontose) des Zahnhalteapparates Sie haben. Dazu braucht es prinzipiell ein Röntgenbild und eine Messung der Zahnfleischtaschentiefe um jeden Zahn/jedes Implantat. Dann klären wir Sie über mögliche Therapien auf und besprechen mit Ihnen ein speziell auf Sie abgestimmtes Behandlungskonzept. Je früher eine Zahnfleischerkrankung entdeckt wird, desto geringer ist der entsprechende Behandlungsaufwand.

Parodontitis (Parodontose): Erkrankungsformen und Verbreitungsgrad

Bei 60% aller Menschen besteht eine einfachere, chronische tiefe Zahnfleischentzündung um Zähne (Parodontitis/Parodontose) und Implantate (Periimplantitis), bei 20% sogar eine komplexe, aggressive tiefe Zahnfleischinfektion. Diese Erkrankungen können bereits ab dem 6. Lebensjahr festgestellt werden. Je früher dies erkannt wird, desto geringer ist dann auch der Behandlungsaufwand. Unbehandelt kann es durch diese Zahnfleischerkrankungen zu einer Zerstörung des Kieferknochens und letztendlich bei fortgeschrittener Erkrankung zu Zahn- oder Implantatverlust kommen. Eine komplette langjährige Ausheilung ist heute bei uns im Spezialistenteam in vielen Fällen möglich.

Erkrankungsstadien der Parodontitis (Parodontose)

Von der Gingivitis zur Parodontitis (Parodontose)

Bei einmal täglich perfekter Mundhygiene (Schwerpunkt Zwischenzahnpflege / Schallzahnbürste) bleibt das Zahnfleisch gesund. Nach nur 3-5 Tagen ohne effiziente Zahnpflege entwickelt sich bereits eine oberflächliche Gingivitis. Ohne Gingivitis gibt es keine Parodontitis. Weiterhin gibt es Risikofaktoren, die die natürlichen Schutzmechanismen des Körpers schwächen und somit das Risiko für die Entstehung einer Parodontitis erhöhen. Hierzu gehören das Rauchen, Stress, Gemütsleiden (Depression) und eine unbehandelte Blutzuckererkrankung (Diabetes mellitus) sowie vererbbare Funktionsstörungen des Abwehrsystems (Immunsystems). Nur bei einer Parodontitis kommt es zur tiefen Gewebezerstörung und Kieferknochenverlust. Häufig entwickeln sich diese Erkrankungen nahezu schmerzlos, und können unbehandelt zum Verlust eines natürlichen Zahnes oder einer künstlichen Zahnwurzel (Zahnimplantat) führen. Bei einer aggressiven Parodontitis kann man zudem davon ausgehen, dass man sich über einen banalen Kuss in der Vergangenheit in der Familie / beim Partner mit speziellen Bakterien angesteckt hat (infektiöse Erkrankungsform). Es macht in diesem Fall dann auch Sinn, diese Personen ebenfalls bezüglich einer möglichen Zahnfleischerkrankung abzuklären, damit man sich später nicht wieder anstecken kann. Erstaunlicherweise kann diese schnell verlaufende Erkrankung bereits ab dem 6. Lebensjahr festgestellt werden, weshalb einer entsprechenden Feindiagnostik durch ein spezialisiertes Team bereits in jungem Alter große Bedeutung zukommt.

Gingivitis? Schnelle Ausheilung im geschulten Team!

Eine Gingivitis kommt und geht in einer Woche. Richtig ausgeführte Mundhygiene zu Hause auf der Basis einer individualisierten Instruktion und Zahnreinigung durch speziell geschultes Fachpersonal bringen sehr schnellen Erfolg und eine komplette Ausheilung.

Aggressive Parodontitis (Parodontose) und Allgemeinerkrankungen

Aggressive Mundbakterien können Blutgefäße im Körper verstopfen und so einen Herzinfarkt (Myocardinfarkt), Schlaganfall (Apoplex), Lungenentzündung (Pneumonie) und Asthma (Asthma bronchiale) mit auslösen oder sogar verursachen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat diese vier Erkrankungen als Haupttodesursachen weltweit identifiziert, wodurch eine gesunde Mundhöhle wesentlich zur Langlebigkeit eines Menschen beitragen kann.

Weitere wichtige Allgemeinerkrankungen können zudem in direktem Zusammenhang mit einer aggressiven Parodontitis stehen:

Bluthochdruck (Hypertonie)
Gefäßverstopfung (Thrombose / Embolie)
Blutzuckererkrankung (Diabetes mellitus)
Frühgeburt
Untergewichtige Geburt
Alzheimer’sche Erkrankung (Demenz)
Gelenksentzündung (Rheumatoide Arthritis)
Bösartige Geschwülste im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich (Tumoren)
Fettleibigkeit (Adipositas)
Blasenentzündung (Urethritis)
Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis)
Hodenentzündung (Orchitis)
Abstoßungsreaktionen bei Brustimplantaten
Schuppenflechte (Psoriasis)

Parodontitis (Parodontose)? – Wir diagnostizieren gezielt und streben die komplette Ausheilung an!

Bei Verdacht auf eine schwere Erkrankungsform empfehlen wir die Analyse der vorhandenen Bakterien, die sich in den tiefen Taschen befinden. Ein von uns mitentwickelter Bakterientest erlaubt mit hoher Präzision, diese aggressiven Keime zu entdecken und dadurch eine chronische von einer aggressiven Parodontitis zu unterscheiden. Selbst bei Vorhandensein einer aggressiven Parodontitis ist heute bei uns eine komplette Ausheilung in vielen Fällen möglich. Generell ist die erfolgreiche Behandlung einer mitteschweren, chronischen Parodontitis mit einem geringeren Behandlungsaufwand verbunden. Die medizinische Therapie wird immer durch unsere Ärzte vorgenommen, die Nachbehandlung erfolgt durch unsere Dentalhygienikerinnen.

Individualisierte Risikoabschätzung und entsprechende langjährige Erhaltungstherapie im Prophylaxeteam!

Jeder Patient erhält nach Abschluss seiner erfolgreichen Zahnfleischbehandlung eine individualisierte Risikoabschätzung, damit besonders an den ehemals heiklen Stellen in der langjährigen Nachbetreuung eine Wiedererkrankung vermieden werden kann. Der mundgesunde Patient sowie ehemalige Gingivitispatient sollte dabei in der Regel eine Dentalprophylaxe-Sitzung alle 6 Monate durchführen lassen, ein Patient mit ehemaliger chronischer Parodontitis alle 4 Monate, und ein Patient mit einer ursprünglich aggressiven Parodontitis alle 3 Monate, um langfristig gesund bleiben zu können. Durch Ihre regelmäßigen Prophylaxe-Sitzungen in unserer Praxis tragen Sie einen wichtigen Teil zu Ihrer Mund- und Allgemeingesundheit bei, denn nur so können Sie Ihre Zähne und Implantate dauerhaft schützen!

Implantate im gesunden Mund

Implantate haben die beste Langzeitprognose, sofern Patienten täglich eine effiziente Mundhygiene ausführen können und entsprechend engmaschig durch ein speziell geschultes Prophylaxeteam langjährig betreut werden. Große Bedeutung hat zudem die erfolgreiche Ausheilung einer ehemals vorhandenen Zahnfleischerkrankung, weshalb vor Implantation eine entsprechende Untersuchung sowie gegebenenfalls erfolgreiche Zahnfleischbehandlung unbedingt erfolgen muss.